Wer zur Zeit durch die Natur streift und plötzlich einen unwiderstehlichen Duft in der Nase hat, sollte die Augen aufmachen und nach Mädesüß Ausschau halten. Ihr erkennt den Doldenblütler nicht nur an dem herrlichen Duft, sondern auch an den flauschigen Blüten.
Einfach zuhause in die Vase stellt, hellt er schon Euer Gemüt auf. Früher wurden die Blüten in Bauernhäusern auf dem Boden verstreut und abends wieder zusammengekehrt. So hatte man den ganzen Tag ein duftiges Haus. Wer mehr will, kann mit den Blüten sein Wasser aromatisieren, sich einen Tee kochen, Blütenhydrolat, eine Tinktur oder Salbe herstellen. Auch die Blätter und Wurzeln der Pflanze haben Heilwirkungen und können verwendet werden.
Nun fragt Ihr Euch sicher, welche Heilwirkungen das sind. Viele! Die Inhaltsstoffe sind hauptsächlich Gerbstoffe, Flavonoide, ätherisches Öl und Salicylsäure. So wirkt Mädesüß schmerzlindernd, fiebersenkend, blutverdünnend und ausgleichend auf den Stoffwechsel. Deshalb ist das Heilkraut besonders wertvoll bei Gicht, Rheuma, Gastritis, Sodbrennen, Problemen mit den Nieren und Ödemen. Da unsre Schöne auch sehr basisch wirkt, können wir sie auch als Ausgleich für unser säurelastiges, stressbeladenes Leben verwenden.
Ich werde heuer mit meinen gesammelten Schätzen Mädesüßsalz und ein Hydrolat herstellen., einfach ein paar Blüten in mein Trinkwasser geben und die getrockneten Blüten für Tee in meine Vorratskammer stecken. Alles leicht und schnell zubereitet.
Fürs Blütensalz trockne ich Blüten mit möglichst wenig Stängel. Wenn sie „rascheltrocken“ sind, gebe ich sie in einen Mixer und mixe sie kurz durch. Danach etwas warten, sonst staubts! Salz dazu, nochmal kurz anstellen, damit sich Salz und Mädesüßpulver gut vermengen. In Gläser füllen. Der Duft ist gigantisch und hält den ganzen Winter (oder länger).
Natürlich eignet sich Mädesüß mit seinem süßen Geruch besonders für einen Blütenzucker. Einfach die getrockneten Blüten kurz in den Mixer geben. Dann Zucker dazugeben und den Mixer nochmals kurz anstellen. Da ich in meiner Küche keinen herkömmlichen Zucker verwende, nehme ich hier Birkenzucker. Himmlisch!
Aromawasser ist blitzschnell hergestellt: einfach Mädesüßblüten in einen Krug geben, mit Wasser auffüllen und bei Bedarf trinken. Ihr könnt den Krug mit den Blüten ruhig öfters mit Wasser aufgießen. Frisch aus dem Kühlschrank ist dieses Getränk herrlich erfrischend!
Beim Tee kommt es darauf an, welchen Teil der Pflanze ihr verwendet. Blüten und Blätter werden mit heißem Wasser aufgegossen und bis zu 10 Minuten ziehen gelassen. Anders bei den Wurzeln, sie werden in kaltem Wasser ziehen gelassen und dann aufgekocht. Der Tee ist besonders bei Kopfschmerzen, Rheuma, Gicht, Gastritis, Sodbrennen oder Ödemen zu empfehlen.

Das Hydrolat löst die ätherischen Öle aus den Blüten. Man könnte es also auch Blütenwasser nennen. Ich nehme dazu einfach einen (nur dafür verwendeten) Esspresokocher fülle in den Einsatz die Mädesüßblüten statt Kaffeepulver und koche so den „Mädesüßesspresso“.Wenn das Wasser durch den Kocher gelaufen ist, bitte den Deckel erst nach den Abkühlen öffnen. Das ätherische Öl hängt am Deckel und tropft erst nach dem Abkühlen zurück in unser Blütenwasser. In Sprühflaschen gefüllt habt Ihr ein herrliches Körperspray für extra gute Laune, mit vielen guten Inhaltsstoffen. Aber auch zum verfeinern von Süßspeisen, ähnlich wie Rosenwasser, ist es hervoragend geeignet. Hydrolat wird auch die kleine Schwester des Ätherischen Öls genannt, weil es die gleichen Inhaltsstoffe in geringeren Konzentrationen hat.
Wenn Ihr unter Rheuma leidet, wäre es ratsam, eine Salbe aus dem Mädesüß zu machen. Ich empfehle Euch einfach mein Ringelblumenrezept herzunehmen und abzuleiten. Vielleicht werde ich so auch noch eine Salbe für meine liebe, rheumakranke Nachbarin zubereiten.
Ich hoffe sehr, ich habe Euch Lust gemacht, die herrlich duftige Pflanze zu suchen und zu genießen!
Eure Ottilie
schade, dass ich diesen Beitrag erst jetzt lese. Ich habe mich schon oft gefragt, ob man dieses duftende Gewächs nicht noch für andere Dinge außer Blumensträuße verwenden kann. Nächstes Jahr werde ich es nun richtig zu nutzen wissen, danke dafür!
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