Jedes Jahr vor Weihnachten unterhalte ich mich mit Brigitte, was wir unseren Lieben zum Fest vorsetzen. Gerade wenn viele Gäste kommen hat man Mischköstler, Vegetarier und Veganer zu Tisch. Um das Ganze nicht in Stress ausarten zu lassen, überlegt man sich ein Mahl, das jedem schmeckt (oder bei dem zumindest niemand motzt :-)). Meine Antwort darauf ist dieses Ragout, ganz klassisch mit Klößen. Alle sind zufrieden und selbst meine Neffen finden es gut, obwohl es ja nicht echt ist! 🙂
Ich habe Brigitte versprochen, dieses Rezept zu veröffentlichen. Großspurig sagte ich zu, da meine Großfamilie ja immer erst am zweiten Feiertag kommt und somit der erste genial zum Vorkochen ist. Hab ich auch ganz gemütlich gemacht, bis mir auffiel, dass ich weder Bilder gemacht, noch Zutaten aufgeschrieben habe. Meine Töchter finden das gut, denn sie lieben dieses Gericht. Meine Große sagte schon: „Irgendwie blöd, dass den Nichtvegetariern dieses Sojaragout so gut schmeckt!“ Darum jetzt hier ganz exklusiv für Brigitte, zur Freude meiner Töchter:
Das Fleisch wird durch Sojabrocken ersetzt, was supereasy geht. Diese trockenen Brocken bestehen aus entfettetem Sojamehl, das unter Druck ähnlich wie Popcorn aufpoppt. Das Gute daran ist, dass man sie in einer Flüssigkeit marinieren kann. Ich verwende dazu einfach heiße Gemüsebrühe. Am Besten schmecken sie, wenn man die Sojabrocken nach einiger Zeit etwas auspresst und dann anbrät. Wenn keine Kinder dabei sind, lösche ich sie noch mit Rotwein ab.
Ansonsten gibt man Gemüse nach Wunsch dazu, bestenfalls ist Wurzelgemüse und Lauch dabei. Im Sommer kommt zum Beispiel Zucchini und Auberginen dazu. Champions und Spitzpaprika verwende ich für dieses Gericht auch im Winter, weil es so einen guten Geschmack gibt.
So nun aber schnell, Brigitte hat mich schon angerufen und gefragt, wann dieses Rezept endlich kommt.
Zutaten:
150 g Sojabrocken
300 ml Gemüsebrühe
3 Teelöffel Kokosöl
1 rote Zwiebel
1 Stange Lauch
2 Karotten
¼ Sellerieknolle
2 kleine Spitzpaprika
200 g Champion
600 ml Tomatenpassata
2 Esslöffel Tomatenmark
Pfeffer, geräucherte Paprika, Kurkuma, Kräutersalz, Thymian
Die Gemüsebrühe kann ruhig sehr würzig abgeschmeckt werden. Ich habe 1 Esslöffel Pulver für die 300 ml Wasser verwendet. Die Sojabrocken gebe ich in eine Schüssel und überbrühe sie mit der heißen Gemüsebrühe. Während sie sich vollsaugen, schneide ich das Gemüse und brate es in einem Bräter an. Nebenbei rühre ich die eingelegten Sojastücke immer mal wieder um.
Nun kommt eine seperate Pfanne zum Einsatz, um die leicht ausgedrückten Sojabrocken anzubraten. Vorsichtig öfters wenden. Wenn keine Kinder mitessen, kann man jetzt einen Schuß Rotwein zugeben und einkochen lassen.
Das Gemüse wird mit der Tomatenpassata abgelöscht, Tomatenmark und Gewürze runden das Ragout ab. Nun gebratene Sojabrocken zugeben und kurz mitkochen.
Fertig!
Als Beilage eignet sich Reis, Nudeln, Quinoa, Hirse, Kartoffeln, Klöße….
Guten Appetit und liebe Grüße an Brigitte!
Eure Ottilie
Das hört sich sehr lecker an und sieht auch so aus – werde ich mir merken und in Kürze nachkochen. Um Soja habe ich mich bisher immer herumgedrückt, ich weiß gar nicht so genau warum ? Gibt es diese „Sojabrocken“ so zu kaufen?
Liebe Grüße, Birthe
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Hallo Birthe, mittlerweile gibt die Brocken wirklich in vielen Geschäften. Naturkostläden sowieso, aber auch Edeka, Rewe, Drogeriemärkte usw. Du kannst verschiedenen „Dicken“ wählen, je nachdem was Du kochen willst. Echt lecker!
Viele liebe Grüße Ottilie
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