Veganer Käsekuchen mit Blaubeeren (fructosearm und lactosefrei)

Veganer Blaubeer-KäsekuchenMeine mittlere Tochter hat ihren Besuch angekündigt. Bei der Gelegenheit will ich den Kuchen backen, der mir schon lange im Kopf herum schwebt: Ein veganer Blaubeer-Käsekuchen. Da ich öfters Menschen berate, die sowohl unter Lactose- als auch Fructoseintoleranz leiden, möchte ich das in meinem Rezept berücksichtigen. Heidelbeeren haben relativ wenig Fructose, bei einer starken Intoleranz können sie aber auch weggelassen werden.

Zum Süßen habe ich Reissirup verwendet. Er gehört zu den erlaubten Süßungsmitteln bei Fructoseintoleranz und hat eine gute Backeigenschaft, wenn auch nicht ganz die Süßkraft von Zucker. Obwohl Reissirup, wenn man ihn pur kostet, eine leicht malzig-bittere Note hat, schmeckt man das im Gebäck nicht mehr. Da er über langkettige Mehrfachzucker verfügt, geht er nur langsam ins Blut über und es kommt zu keinem schnellen Blutzuckeranstieg. Zudem ist Reissirup reich an Mineralstoffen und enthält unter anderem Eisen, Magnesium und Kalium. Auch greift er unsere Zähne nicht so stark an wie Haushaltszucker.

Für den Mürbeteig habe ich Kamutmehl verwendet. Die alte Getreidesorte stammt aus Ägypten und zählt zu den Urgetreiden. Kamut ist von seinen Inhaltsstoffen Weizen  haushoch überlegen. Der Gehalt an Zink und Magnesium ist 30 – 35 % höher. Auch Proteine sind bis zu 40 % mehr enthalten. Außerdem enthält er viel Selen und das kommt bei der typisch deutschen Ernährung häufig zu kurz. Ich verwende Kamut sehr gerne, wenn Besuch kommt. Mit seiner schönen gelben Farbe und dem feinem Geschmack mögen ihn auch Vollkornverächter. Natürlich könnt ihr für den veganen Käsekuchen auch Weizen, Dinkel oder ein anderes Urgetreide wie z.B. Emmer verwenden.

Nun aber zum Rezept. Man nehme:veganer Blaubeer-KäsekuchenFür den Teig:
125 g Kamutmehl
½ Teelöffel Backpulver
50 g Margarine
30 g Reissirup
1 Esslöffel Wasser

Für die Füllung:
250 g  Sojayoghurt
200 g Seidentofu
50 g Margarine
1 Päckchen veganes Vanillepuddingpulver
120 g Reissirup
½ Teelöffel Vanille
etwas abgeriebene Orangenschale
75 g Blaubeeren

Alle Zutaten des Teiges mit dem Knethacken des Handrührgerät vermischen. Eine kleine Springform (meine hatte 18 cm) entweder mit Backpapier auslegen oder einfetten. Den Teig darin glattstreichen und einen Rand hochziehen. In den Kühlschrank stellen.

Für die Füllung alle Zutaten außer das Puddingpulver im Mixer fein pürieren. Danach das Puddingpulver kurz mit mixen.  Den vorbereiteten Teig aus dem Kühlschrank nehmen und die Blaubeer-Käse-Füllung vorsichtig einfüllen. Im vorgeheizten Backofen bei 175 Grad 40 Minuten backen.

Veganer Blaubeer-KäsekuchenWährend der Kuchen im Ofen war, rief meine älteste Tochter an. Ich erzählte von meinem Kuchenexperiment in der Röhre. Meine Tochter zeigte sich verwundert. Nicht wegen des Experiments, sondern vielmehr, dass ich für einen Kuchen tatsächlich den Backofen anschmeiße. Bei Überraschungsbesuchen meiner Töchter gibt’s sonst schnelle Rohkosttörtchen 🙂 Lange Rede, kurzer Sinn: Sie entschloss sich, ebenfalls vorbeizukommen. Meine jüngste Tochter war nicht da und wir haben ihr auch nichts übrig gelassen 😉  Bei uns hat der vegane Blaubeer-Käsekuchen den Test bestanden! Allerdings muss er gut auskühlen, damit die Masse fest wird. In dringenden Fällen (wie bei mir) ist das im Kühlschrank möglich. Nun wünsche ich euch viel Freude beim Nachbacken.

Eure Ottilie


4 Gedanken zu “Veganer Käsekuchen mit Blaubeeren (fructosearm und lactosefrei)

  1. Mein ganzes Leben lang stelle ich Mürbteig erst kalt und investiere dann viel Zeit darauf, die harte Masse in die Form zu kriegen. Danke für den simplen Tipp! 😉
    Der Kuchen sieht übrigens genauso lecker aus, wie alles andere von dir! Ich habe allerdings erst die Blaubeertörtchen nachgemacht. Eines hat den ersten Tag überlebt und war nach einer Nacht im Kühlschrank NOCH leckerer! Die mach ich auf jeden Fall noch öfter! 😀

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    1. Ich kühle den Mürbeteig immer erst in der Form. Eigentlich sollte die dann mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank.
      Ich gebe zu, in diesen Fall waren es wohl nur 15 Minuten. 🙂
      Liebe Grüße
      Ottilie

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