Dieses Jahr hat man wirklich das Gefühl, der Frühling will gar nicht kommen. Graues Wetter und ich sehne mich so sehr nach Farbe und Wärme! Man merkt es meiner Küche an, alles was farbenfroh ist, macht mich an. Als meine Töchter zu unserem wöchentlichen Treffen kamen, konnten auch sie sich über viel Farbe auf dem Teller freuen.
Ich hatte mal wieder Lust auf Kartoffelsalat; er ist in meiner Küche ein seltener Gast. Eigentlich raten Ernährungsexperten ja dazu Kartoffeln, aber auch Reis und Nudeln öfters mal kalt zu essen. Lässt man Kartoffeln abkühlen, ändert sich zum Teil die enthaltene Stärke zu einer sogenannten resistenten Art. Das bedeutet, der Körper verfügt über keine Enzyme um diese Stärke aufzuspalten. Das klingt ja erstmal nicht so gut, aber der Körper behandelt diese resistente Stärke wie Ballaststoffe. Auch die „guten Darmbakterien“ lieben sie.
Meine Kartoffeln leuchteten gekocht und geschält in der Trendfarbe Ultraviolett. Auf das Bild bei Instagram erhielt ich den Kommentar, dass sie doch sehr fremdartig wären. Das stimmt nur bedingt, denn eigentlich gab es früher bei Kartoffeln mehr Farbenvielfalt. Allerdings verdrängte die heutige Kartoffel die anderen Sorten. Blaue Kartoffeln sind einfach viel aufwändiger anzubauen und zu ernten. Dass sie über Anthocyandine, also einen gesunden blauen Farbstoff verfügen, brauch ich glaub ich nicht mehr zu erwähnen. Ich schwärme ja in jedem zweiten Artikel davon. 🙂
Beim Kartoffelsalat bin ich doch eine Fränkin. Bei uns wird er traditionell nicht mit Majonaise gemacht. Mit Gemüsebrühe, Essig und Öl, so wird er hier zubereitet. Ich breche allerdings die Traditionen auf, Balsamicoessig in weiß, steirisches Kürbisöl, Radieschen und dann noch blaue Kartoffeln!
Aber ich wollte noch mehr! Mehr Farbe! So kam mir der Gedanke, mal Hirsebratlinge dazuzumachen. Hirse ist natürlich glutenfrei und auch ein sehr basisches Lebensmittel. Bekannt ist sie allerdings für die reichlich enthaltene Kieselsäure. Davon nehmen wir in Deutschland eindeutig zuwenig zu uns. Zu finden ist sie auch in der Schale verschiedener Früchte, Gemüse und Getreidearten. Allerdings haben wir die Neigung diese zu schälen. So kann eine extra Portion nicht schaden, denn wir brauchen sie für schöne Haare, Haut und Nägel. Auch unser Bindegewebe benötigt sie dringend. Manche behaupten, damit ihre Cellulite weggegessen zu haben.
Um die gelbe Farbe der Hirse so richtig zum Leuchten zu bringen, habe ich Kurkuma dazugegeben. Kurkuma ist das am besten erforschte Gewürz. Unzählige Studien haben den gesundheitlichen Wert für uns bestätigt. Bekannt ist vor allem seine entzündungs- und krebshemmende Wirkung.
Wenn ihr Besuch bekommt und vorher unterwegs seid, ist dieses Gericht optimal. Ich habe früh die Kartoffeln gekocht, geschält und in die Marinade eingelegt. Die Hirse wurde auch vorher gekocht und konnte gemütlich abkühlen. Als ich wieder nach Hause kam, ging alles blitzschnell. Bratlinge gewürzt, geformt und ab damit in den Backofen. Den Kartoffelsalat fertig gemacht und einen Salat zubereitet. Dann nur noch Tisch gedeckt und auf den Besuch gewartet.
Rezept:
Kartoffelsalat:
1 kg festkochende Kartoffeln
1 kleine rote Zwiebel
10 Radieschen
5 Mini Gewürzgurken
¼ Liter Gemüsebrühe
5 Esslöffel heller Balsamicoessig
2 Esslöffel steirisches Kürbisöl
1 Esslöffel Senf
Salz und Pfeffer
Kartoffeln kochen und kalt abschrecken. Heiß schälen und in Scheiben schneiden. Zwiebel fein schneiden und dazugeben.
Gemüsebrühe mit Essig, Öl, Senf, Salz und Pfeffer cremig rühren, über die noch warmen Kartoffelscheiben gießen. Ein paar Stunden ziehen lassen.
Kurz vor dem Servieren Gewürzgurken und Radieschen klein schneiden und dazugeben.
Hirsebratlinge:
1 Karotte
1 Stück Sellerie
½ Stange Lauch
225 g Hirse
750 ml Gemüsebrühe
1 kleine rote Zwiebel
5 Esslöffel Hefeflocken
Kräuter nach Belieben
1 Teelöffel Kurkuma
Salz und Pfeffer
Gemüse fein würfeln und mit der Gemüsebrühe zum Kochen bringen.
Hirse einlaufen lassen, 15 Minuten köcheln lassen, dann Herdplatte ausschalten und dort abkühlen lassen.
Zur abgekühlten Hirse die Gewürze, klein geschnittene Zwiebel und Hefeflocken geben und vermengen.
Ein Backblech mit Backpapier auslegen, Bratlinge formen und im Backofen bei 180 Grad ca. 20 – 25 Minuten backen.
Mit grünem Salat serviert ein echter Hingucker.
Ich freue mich so, wenn er kommt, der Frühling!
Liebe Grüße
Ottilie
wieder eine wunderbare Idee, liebe Ottilie
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Danke schön, Frau Apfelkern 🙂
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Das sieht traumhaft lecker aus!
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