In letzter Zeit habe ich mich besonders mit den Superfoods Aroniabeere und Gojibeere beschäftigt und möchte nun mein Wissen mit euch teilen. Welche Nährwerte bringen sie mit? Wie wirken diese? Worauf muss beim Kauf geachtet werden? Und was macht die beiden Beeren zum Superfood? Wer dann Lust bekommt, die beiden kleinen Energiespender selbst zu testen, findet am Schluss noch ein schnelles Rezept für Rohkost-Kugeln.
Aroniabeere
Die Aroniabeere, auch Apfelbeere genannt, kommt ursprünglich aus Nordamerika, wo die Ureinwohner sie als Vorratsnahrung für den Winter schätzten. Um 1900 wurde sie dort von einem russischen Obst- und Gartenbauexperten entdeckt, der sie in Sibirien auf Eschenstämme aufpfropfte. Durch seine Kreuzungen sind sie nun bis -35 Grad frosthart. Im 20. Jahrhundert hat die Aroniabeere auch in Europa Einzug gehalten. So kann man die Pflanze heute auch in gut sortierten Baumschulen für den eigenen Garten kaufen. Somit kann man sie und ihre Erzeugnisse regional aus deutschem Anbau beziehen. Die gewonnenen Produkte sind vielfältig: Als getrocknete Beeren, Aroniasaft, Aroniakonfitüre, Aroniatee und so weiter; selbst in der Kosmetik hat die Beere ihren Platz gefunden.
Wer einen fixen Energiekick benötigt, ist mit dem Saft der Aroniabeere gut bedient, denn unser Körper kann die enthaltenen Inhaltsstoffe so am schnellsten verarbeiten. Im Trester, dem Rückstand bei der Saftherstellung, bleiben allerdings Schalenreste und Kerne zurück. Das ist schade, denn darin befinden sich gute Inhaltsstoffe wie zum Beispiel Polyphenole. Deshalb wird der Trester getrocknet und als Tee verkauft oder Konfitüre beigegeben. Um an alle die vielen Nährwerte zu kommen, bietet es sich also an, die Beeren in getrockneter Form zu konsumieren.
Getrocknete Aroniabeeren enthalten in konzentrierter Form die Vitamine A, C, E, K und die komplette B-Vitamingruppe. Der enthaltene Pflanzenstoff OPC verstärkt die Wirkung der Vitamine A, C und E. Zudem steckt in den kleinen Fitmachern, die säuerlich bis herb schmecken, ansehnliche Mengen an Magnesium, Calcium, Kalium, Zink, Eisen und Jod. Anthocyane, verantwortlich für die tiefblaue Farbe der Beeren, helfen unserem Sehvermögen, wirken entzündungshemmend und antikarzinogen.
Besonders hoch sind auch Polyphenole und Antioxidantien in den getrockneten Früchtchen enthalten. Polyphenole sind noch nicht vollständig erforscht. Man weiß aber schon, dass sie eine Wirkung auf Geschmack, Farbe und Mundgefühl des Lebensmittels haben. Wissenschaftler finden immer weitere positive Einflüsse auf die Gesundheit des Menschen, beispielsweise können sie verschiedene Alterungsprozesse hemmen, freie Radikale binden, den Blutdruck regulieren, Arteriosklerose vorbeugen und Blutfettwerte positiv beeinflussen. Eine Untergruppe der Polyphenole sind Flavonoide. Bei der Pflanze wehren sie Fraßfeinde ab, hemmen den Krankheitsbefall und schützen vor zu viel Sonneneinstrahlung. Im menschlichen Organismus haben sie eine ähnliche Wirkung, schützen vor antioxidativen Schäden, halten die Gefäßwand gesund und wirken durch ihre entspannende Wirkung positiv auf Bluthochdruck. Viele Flavonoide wirken antiviral, antiallergisch und antikarzinogen.
Laut einer Studie zum Vergleich der Wirkung mit anderen Beeren (Zheng und Wang 2004), soll die Aroniabeere Darmkrebs hemmen können. Andere Studien beschäftigen sich mit der positiven Wirkung auf Erbgut, Herz-Kreislauf-System, Magen und Leber, die Stärkung des Immunsystems und einem möglichen Schutz vor radioaktiven Strahlen. Wenn Menschen sich zum Beispiel einer Chemotherapie oder Strahlentherapie unterziehen müssen, soll die Aroniabeere helfen können, negative Begleiterscheinungen abzumildern. In der russischen Volksmedizin wird die Aroniabeere schon lange eingesetzt.
Bei all den guten Inhaltstoffen will ich sie heuer im Winter, wenn frische Früchte selten werden, auch einmal probieren und Köstlichkeiten daraus zaubern.
Goijibeere
Die Gojibeere wird auch chinesische Wolfsbeere oder gemeiner Bocksdorn genannt. Sie stammt aus China und die Produkte kommen meist auch aus China, obwohl sie fast überall angebaut werden könnte. Das ist leider ein Problem, weil sie oft stark mit Pestiziden belastet sind. Vor ein paar Jahren betraf das selbst Bio- Gojibeeren. In neueren Test zeigten die Bio-Produkte, soweit ich informiert bin, wesentlich bessere Ergebnisse. Wer es mit der Gojibeere versuchen will, sollte also auf gute Bio-Qualität achten!
Gojibeeren zählen zu den nährstoffreichsten Früchten. 50 Gramm der Beere decken schon den durchschnittlichen Tagesbedarf an Eisen. Zudem sind Kalium, Kupfer, Mangan, Chrom, Selen, Titanium, Zinkonium und viele weitere Spurenelemente enthalten. Vitamine kommen in außergewöhnlich hohen Dosen vor. Auch Vitamin E, das in anderen Früchten nur in geringen Mengen zu finden ist. Aber auch Beta-Carotin, sowie Vitamin C und B sind in besonders hohem Maß vorhanden. Sekundäre Pflanzenstoffe, darunter Germanium, Lutein, Zeaxanthin, L-Arginin, L-Glutamin, Oleinsäure, Taurin, Vanillinsäure, Linolensäure, alle essentiellen Aminosäuren, Enzyme sowie Lycium-Barabrum-Saccheride finden sich ebenfalls in den Beeren.
Schon allein diese guten Nährwerte eröffnen viele Einsatzgebiete. Lutein und Zeaxanthin beispielsweise sind ein starke Antioxidantien, schützen aber laut einer Studie von Dr. H. C. Chang an der Hong Kong Baptist University auch das Auge vor altersbedingter Makuladegeneration. Das ebenfalls enthaltene Beta-Carotin tut sein Übriges für unsere Augen, gerade bei viel Bildschirmarbeit. Antioxidantien schützen den Körper und verringern Alterungsprozesse. Polysaccharide haben eine immunmodulierende Wirkung, indem sie die T-Lyphozyten aktivieren. Diese wiederum sind Teil des Immunsystems und bekämpfen Viren und Krebszellen. Außerdem sorgen die Polysacceride für eine intakte Darmflora. Sekundäre Pflanzenstoffe sind noch nicht abschließend erforscht. Man vermutet jedoch, dass sie sogar noch wichtiger als die viel besprochenen Antioxidantien sind. Sesqiuterpene sind sekundäre Pflanzenstoffe, die ihre Wirkung in der Hypophyse des Gehirns entfalten. Dort werden dann Wachstumshormone ausgeschüttet. Dazu helfen auch die enthaltenen Aminosäuren L-Arginin und L-Glutamin. Diese Wachstumshormone halten uns jung.
Gojibeeren stärken also das Immunsystem, helfen bei Problemen mit den Augen, Herzerkrankungen, Bluthochdruck und Diabetes. Sie können gut gegen Stress und Erschöpfungszustände sowie zur Stärkung der Nieren und der Leber beitragen. Man hofft, dass sie auch auf die Alzheimererkrankung einen guten Einfluss haben.
Wer die beiden Superfoods Aronia- und Gojibeere testen möchte, kann ganz einfach schnelle Energiekugeln zubereiten. Hier mein Rezept:
100 g Haselnüsse (enthalten viel Vitamin E)
3 große Medjool Datteln (liefern viele Mineralstoffe)
12 Kakaobohnen (für eine extra Portion Magnesium)
15 g Gojibeeren
15 g Aroniabeeren
1 Teelöffel Moringa (für etwas Grün)
Zimt
Die Haselnüsse und Kakaobohnen in einer Küchenmaschine mit S-Messer grob zerkleinern. Nun die Datteln, Moringapulver und etwas Zimt dazu und mixen bis eine klebrige Masse entsteht. Zuletzt die Beeren mit einmixen; bei mir hat das ½ Minute gedauert. Zu Kugeln formen und mit einer Tasse Tee genießen.
Liebe Grüße Ottilie
Seitdem ich im Reformhaus eine Packung Aronia-Beeren gekauft habe – nur aus reiner Neugier – sind sie aus meinem täglichen (Back-)Haushalt nicht mehr wegzudenken. Ich nutze sie gerne und oft als Alternative zu Rosinen. Und jetzt, wo ich in deinem Beitrag so viel über die tollen Eigenschaften der Aronia-Beere lese, habe ich gleich noch ein besseres Gefühl dabei. 🙂
Liebe Grüße
Jenni
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Ja die finde ich auch toll!
Grüß Dich lieb!
Ottilie
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